Liebe Besucher*in,

herzlich willkommen in der Offenen Kirche St. Simeonis!

Unser aktuelles monatliches Programm (bis März 2025) finden Sie im Menu unter „Termine“ – herzliche Einladung!

Weithin sichtbar prägt die mittelalterliche Kirche mit ihrem Turm das Stadtbild Mindens. Auch das Ensemble, das sie mit ihren Nachbargebäuden bildet, setzt ein ökumenisches Zeichen in der Stadt: Wand an Wand mit dem evangelischen Gotteshaus befindet sich die katholische Kirche St. Mauritius mit dem alten Kloster St. Mauritius, in direkter Verbindung mit dem Caritas-Zentrum einschließlich der Wärmestube St. Nikolai. Mit dem Einzug der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde in die Räumlichkeiten von St. Mauritius zu Beginn des Jahres 2025 sind nunmehr alle drei großen Traditionsströme des Christentums – Orthodoxie, Katholizismus, Protestantismus – an einem Ort räumlich und in gelebter Ökumene miteinander versammelt.

In ökumenischer Nachbarschaft wird so die alte benediktinische Tradition in Minden lebendig erhalten: Beten und Arbeiten, Vertrauen auf Gott und Solidarität mit den Menschen, gehören zusammen. Nach einer kirchlichen Strukturreform mit Auflösung des eigenen Pfarrbezirks ist St. Simeonis seit Pfingsten 2004 eine Offene Kirche in Trägerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Minden und wird genutzt für übergemeindliche spirituelle, seelsorgerliche und kulturelle Arbeit auf der Grundlage evangelischer Stadtkirchenarbeit. 

Die mehr als 810 Jahre alte St.-Simeonis-Kirche liegt am südlichen Rand der Mindener Altstadt. Zusammen mit dem Dom – in früheren Zeiten der Kirche für das Domkapitel und den Bischof -, St. Marien mit dem ehemaligen Adelsstift, und der Ratskirche St. Martini gehört sie zu den ältesten Kirchen Mindens. Sie alle gehören zusammen, mit der jüngeren aber gleichfalls historischen (und St. Simeonis benachbarten) Reformierten Petri-Kirche, wie die fünf Finger an einer Hand.

Das Einzugsgebiet von St. Simeonis war von Anfang an außerordentlich klein. Dennoch ist die kleine Kirche in besonderer Weise für Straßen und Institutionen stadtteilgeschichtlich namensgebend bis heute: „Simeonsstraße“, „Simeons – Carree“, „Simeons-Platz“, „Simeonsglacis“, „Simeonskirchhof“, „Simeonsbetriebe“, „Simeonstor“; in früherer Zeit soll es sogar eine „Simeons-Kneipe“ gegeben haben. Immer wieder haben die Jahrhunderte hindurch Mindener Bürgerinnen und Bürger die Simeonspfarrei, zu der besonders viele Arme gehörten, durch zahlreiche Stiftungen und Schenkungen unterstützt. Noch heute zeugen viele der Kunstgegenstände von einer besonderen Verbundenheit namhafter Mindener Bürgerfamilien mit der Simeonskirche.

Am Sonntag, dem 1. Juni 2014, dem Tag des Heiligen Simeon von Trier, war der 800. Geburtstag von St. Simeonis (die Kirchweihe hatte am 1.6.1214 stattgefunden). Zu diesem Anlass fand an diesem Tag eine Ökumenische Vesper mit Landeskirchenrätin Petra Wallmann, Erzbischof Hans-Josef Becker, Landessuperintendent Dietmar Arens und Vertretern orthodoxer Kirchen statt, mit anschließendem Empfang im Kreuzgang von St. Mauritius. Am Tag zuvor war auf dem Kirchplatz eine „Geburtstagsparty 800 Jahre St. Simeonis“ unter Beteiligung zahlreicher Kooperationspartner gefeiert worden.

Zu Weihnachten 2016 istim Rahmen der Mindener Stadtentwicklung (Architektin Sabine Hauptmeier) – finanziell ermöglicht durch den Verfügungsfonds der Stadt Minden und mehrere private Sponsoren – das „Mindener Leuchtturm-Projekt“ auf den Weg gebracht worden. Es sieht vor, den weithin sichtbaren stadtbildprägenden Kirchturm von St. Simeonis in wechselnden Farben – auf der Basis der liturgischen Farben des traditionellen kirchlichen Festkalenders (Kirchenjahr) anzustrahlen. Die „Turmfarben“ des „Lichtkalenders“ von St. Simeonis sind nicht einfach ästhetische Spielerei, sondern haben einen Sinn, eine „Botschaft“: „Ge-Denken“ ist ein Grundprinzip der insbesondere jüdisch-christlichen Religiosität (z-k-r-Wortwurzel in hebr. Bibel, ebenso im arab. Koran). Christliche Gedenkkultur im weltoffenen Sinn berücksichtigt nicht nur die christlichen Gedenktage und Festtage in ökumenischer Perspektive, sondern punktuell auch Gedenktage anderer Religionen, sowie säkulare Anlässe. Als kreatives Projekt im öffentlichen Raum hat das Leuchtturm-Projekt somit Relevanz nicht nur für die christlich-kirchliche, sondern auch für die säkular-bürgerschaftliche Identität. Eine weitere Maßnahme des „Leuchtturm-Projekts“ ist es,  die farbenfrohen Buntglasfenster aus dem Kirchraum von innen heraus zu beleuchten, um in die nachbarschaftliche Umgebung des Simeons-Quartiers im wahrsten Sinn des Wortes „Licht zu bringen“.

Durch die kreative Nutzung des alten Pfarrhauses von St. Simeonis an der Königstraße ist vor mehr als 10 Jahren die Simeons Herberge als eine nachhaltige Kooperationspartnerin im Stadtteil-Netzwerk (mit dem Schwerpunkt Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Familien) hinzugekommen. Das spannende Projekt hat das alte Pfarrhaus von St. Simeonis in großartiger Eigenleistung mit vielen Ehrenamtlichen in einen einladenden Ort für Übernachtung von Gruppen, Begegnung und gemeinsame Aktionen verwandelt, entwickelt und auf den Weg gebracht durch den Verein „Weitere Wege e.V.“. 

In zwei Bereichen ist die Offene Kirche St. Simeonis als „Kirche mit den 4 O’s“ (ohne Gemeinde, ohne eigene Mitglieder, ohne eigene Mitarbeiter*innen, ohne volle Kirchensteuern) in besonderer Weise auf Unterstützerinnen und Unterstützer angewiesen:

Unser Team der Gastgeberinnen und Gastgeber kann „verstärkenden Nachwuchs“ gebrauchen – Frauen und Männer, die Zeit und Lust haben, je nach persönlichen Wünschen und Möglichkeiten für zwei Stunden (gelegentlich, im Monat, in der Woche…) den wunderschönen Kirchraum für Besucherinnen und Besucher zu öffnen. Haben Sie vielleicht Interesse und möchten Genaueres wissen?  Dann sprechen Sie uns einfach an! Vielleicht mögen Sie ja auch eine „Schnupper-Schicht“ einfach mal ausprobieren. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: Johannes Hartmann, Tel. 0571 5971 1115, st.simeonis.minden@gmail.com.

Die andere „Baustelle“, im wahrsten Sinn: Als Kirche ohne eigene Gemeinde ist die materielle Erhaltung des „baulichen Kleinods“ St. Simeonis mit den wunderschönen Buntglasfenstern (den einzigen Kirchenfenstern in Minden, die nicht durch den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden) ganz besonders schwierig. Als erstes Fenster im Rahmen der Gesamtsanierung aller zehn Fenster (Kosten ca. 360.000 Euro) konnte erfreulicherweise vor wenigen Jahren der „Barmherzige Samariter“ vor dem Zerfall gerettet werden. Um so dringender ist nunmehr die Erhaltung des einzigartigen Fensters mit dem Motiv der „Rückkehr des verlorenen Sohnes“, das links neben dem Altar die Blicke auf sich lenkt. Hier sind die für die Komplettsanierung veranschlagten ca. 50.000 Euro dank der Unterstützung vieler einzelner Menschen und einiger Großspender zusammengekommen. Allerdings wird dies nicht ausreichen, da am das Fenster umgebenden steinernen Maßwerk womöglich größere Schäden als bisher entdeckt worden sind. Das komplett ausgebaute Fenster befindet sich in der Werkstatt der Firma „Die Glasmaler“ in Borchen bei Paderborn (auf deren Werkbank sich auch ein Teil der brandzerstörten Fenster von Notre Dame de Paris befunden hat). Wir hoffen, dass der „Verlorene Sohn“ bis zum Sommer dieses Jahres wieder in voller Frische „zurückgekehrt“ sein wird. – Und schließlich: Der hässliche Bauzaun neben der Eingangstür schreckt manche Besucher*innen ab. Voraussetzung für seine Entfernung ist die Sicherung des „angefressenen“ Maßwerks am Turmfenster unter der Kirchturmuhr – auch hierfür sind wir für über jede Spende  glücklich.

Förder- und Freundeskreis der Offenen Kirche St. Simeonis (Rosentalstr. 6, 32423 Minden)

IBAN 64 4905 0101 0057 0131 79

Zweckangabe: „Verlorener Sohn“ oder „Bauzaun“

Gern stellen wir Ihnen für Ihre Spende eine Zuwendungsbestätigung für das Finanzamt aus (bei Spenden ab 300 Euro automatisch, ansonsten auf Wunsch. Bitte dafür unbedingt Ihre Adresse angeben, damit wir die Bestätigung auch richtig zuschicken können).

Vielen Dank für alle Unterstützung!

Wie geht es weiter mit St. Simeonis und Simeons Herberge?

Nach dem Fortgang von Jonathan Löchelt als Leiter der Simeons Herberge im vergangenen Jahr und der Verabschiedung von Pfarrer Andreas Brügmann in der Offenen Kirche St. Simeonis im Februar dieses Jahres stehen beide Arbeitsbereiche – Kirche wie Herberge – „hauptamtlich verwaist“ da. Um so erfreulicher und dankenswerter ist es, dass an beiden Orten der Betrieb durch das Engagement von Ehrenamtlichen im Rahmen des Möglichen weiter aufrecht erhalten wird. 

„K + H“ – die gute Nachricht:

Mit großer Mehrheit hat die Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Minden die Einrichtung einer Vollzeitstelle für einen Gemeindepädagogen oder eine Gemeindepädagogin beschlossen, die künftig die Ehrenamtsteams und die Angebote von „Simeonskirche UND Simeons Herberge“ koordinieren und begleiten wird. Dies wird geschehen im Rahmen des kreiskirchlichen Planungs- und Kooperationsraums Minden-West, so dass die gemeinsame Arbeit von Simeons Herberge und Offener Kirche St. Simeonis darüber hinaus auch im kirchlichen Gesamtkonzept gut vernetzt sein wird. 

 

 

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